Trauerhalle in Kirchberg

Lebensqualität reicht von der Wiege bis zur Bahre! Die würdevolle Verabschiedung von verstorbenen Menschen in einer Trauerfeier ist Teil unserer Kultur und Identität. Die Instandsetzung von Friedhofskapellen und Aussegnungshallen war ein Schwerpunkt kommunaler und kirchlicher Maßnahmen in den Anfangsjahren der sächsischen Dorfentwicklung und ist auch im Rahmen von LEADER kein Einzelfall. Oft werden vorhandene Gebäude - zum Teil denkmalgerecht – saniert und modernisiert. Wenn aber die baulichen Mängel zu groß sind oder heutige Nutzungsanforderungen nicht erfüllt werden können, kommt ein Ersatzneubau in Frage.

So geschehen im Lugauer Ortsteil Kirchberg, wo die Stadt einen Neubau in Auftrag gegeben hat. Die alte Trauerhalle aus den 1920er Jahren war durch Risse und Feuchtigkeitsschäden an den Wänden marode und mit maximal 12 Sitzplätzen zu klein, das Trockenklosett fern von heutigen Hygienestandards. Der Erhalt des Gebäudes war weder zweckmäßig noch wirtschaftlich sinnvoll. »Die alte Halle war nicht mehr tragbar - der Pfarrer und die Bläser mussten auch im Regen vor der Tür stehen«, erinnert sich die Ortsvorsteherin Alexandra Lorenz-Kuniß. »Die Entscheidung war trotzdem nicht einfach, da wir in allen drei Dörfern einen Friedhof mit Trauerhalle haben und der finanzielle Aufwand schon hoch war.«

Für die Umsetzung wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt. Eine Herausforderung war es, den Ersatzneubau an gleicher Stelle, aber mit deutlich höherer Kapazität zu errichten. Außerdem sollte sich der Bau in das Ensemble aus Friedhof und denkmalgeschützter Kirche einfügen. Der Neubau verfügt nun über einen barrierefreien Zugang und 28 Sitz- sowie Stehplätzen im Innenraum und im überdachten Haupteingang. Die neue, barrierefreie Toilette ist öffentlich. Die Räume sind jetzt elektrisch heizbar, ein Frostwächter und eine zeitgemäße Dämmung sorgen für sparsamen Energieverbrauch.

Der Neubau ist zurückhaltend, aber modern gestaltet und harmoniert durch das schiefergedeckte Satteldach gut mit der Kirche. Abbruch und Neubau wurden in enger Zusammenarbeit von der Kirchgemeinde als Grundstückseigentümer und der Stadt als Pächter und Vorhabensträger durchgeführt.

• Trauerhalle in Kirchberg (*.pdf, 0,43 MB)