Umnutzung der Kirchschule Kittlitz zu Senioren-Tagespflege und barrierefreien Wohnungen

Kittlitz ist ein Ortsteil der Stadt Löbau mit ca. 2.000 Einwohnern.

Im historische Ortskern rund um die Kittlitzer Kirche waren in den letzten Jahren immer mehr Gebäude ungenutzt. Auch die 1889 errichtete Kirchschule, in der sich bis 1978 die Grundschule befand, stand leer. Da die Bemühungen um Nachnutzungen nicht fruchteten, suchte die Kirchgemeinde einen neuen Eigentümer, der eine soziale Nutzung für die Menschen im Ort gewährleistet.

Mit dem Deutschen Roten Kreuz wurde ein Projektträger gefunden, der sich in der Region für Daseinsvorsorge engagiert. Die zweigeschossige, massive Kirchschule bot sich an, um in Kittlitz ein seniorengerechtes Wohn- und Betreuungsangebot aufzubauen.

Nach 2,5-jähriger Sanierung sind neun barrierefreie Zweiraum-Wohneinheiten mit 32 bis 67 Quadratmetern Wohnfläche entstanden. Jede Wohnung verfügt über einen Balkon. Die Außenanlage lädt Bewohner und Tagesgäste zum Verweilen ein. In dieser wurden – beim Bau übriggebliebene – Granitelemente zur Gestaltung verwendet. Die Wohnanlage ist mit einem Personenaufzug und einer zentrale Wohnungslüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung ausgestattet. Für die Tagespflege wurde ein moderner, heller Anbau errichtet. Bis zu zwölf Tagesbesucher erwartet ein Ruhe- und Aufenthaltsraum mit Küche und Terrasse sowie ein Pflegebad.

Mit dem Umbau der alten Kirchschule konnten ein für die Dorfgeschichte wichtiges, denkmalgeschütztes Gebäude erhalten und das Ortszentrum revitalisiert werden. Zum »Tag der offenen Tür« am 01. Juli 2020 gab es sehr viele Besucher und Interessenten. Nicht nur Schulerinnerungen wurden an dem Tag ausgetauscht, auch erste Mietzusagen gab es.

Die älteren Kittlitzer haben nun eine Möglichkeit in angestammter Umgebung ihren Lebensabend zu verbringen. Die Mieter sind über Notruf abgesichert. Für die Tagesgäste steht ein Fahrdienst zur Abholung von zu Hause bereit. Zwischenzeitlich sind alle Wohnungen vermietet und die Tagespflege ist gut angenommen. Fünf Arbeitsplätze sind neu entstanden. 

»Wir freuen uns, dass wir in diesem schönen Umfeld den Kittlitzern ermöglichen können, ihren Lebensabend in ihrem Heimatort zu verbringen«, betont die Pflegedienstleiterin Marina Alexiewicz. Die Pfarrerin Elisabeth Süßmitt ergänzt: »Als Kirchgemeinde haben wir nicht nur dazu beitragen können, die historische Ortsmitte zu beleben. Mit dem Verkaufserlös der Kirchschule und LEADER-Fördermitteln konnten wir nebenan im Pfarrhof die Pfarrscheune zu einer barrierefreien Begegnungsstätte umnutzen.«

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