Die Dorfstraße Kleincarsdorf / Gemeinde Kreischa, gefördert mit ILE
Ausgangslage und Projektinhalte
Die Dorfstraße in Kleincarsdorf war in einem schlechten baulichen Zustand, ein Gehweg nur abschnittsweise vorhanden und die Straßenentwässerung funktionierte schlecht. Ihre Funktion als sichere Verkehrsfläche zur Erschließung des Ortsteils sowie als Aufenthaltsraum der Bewohner war damit stark beeinträchtigt. Ein örtliches Entwicklungskonzept (ÖEK)1 sah die Sanierung und den grundhaften Ausbau der Dorfstraße zu einer Mischverkehrsfläche vor (Infrastrukturmaßnahme im Maßnahmenpaket »Verbesserung der Infrastruktur«). Die Umsetzung erfolgte mit Unterstützung der ILE-Förderung im Zeitraum März bis Oktober 2010.
1 Örtliches Entwicklungskonzept für die Ortsteile Kleincarsdorf und Quohren der Gemeinde Kreischa (Gemeinde Kreischa, 2003)
Berücksichtigte Mobilitätsbedürfnisse / Ansprüche aus dem Umfeld
Lokale verkehrliche und nicht verkehrliche Bedürfnisse (zum Beispiel Ansprüche an die Straßenraumgestaltung) waren aus der vorgängigen Erarbeitung des ÖEK unter Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung bekannt. Die Planung wurde darauf abgestützt und mit einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Die Anlieger vor Ort hatten die Möglichkeit, auf die konkrete Bauausführung Einfluss zu nehmen.
Die spezifischen Mobilitäts- und Sicherheitsanforderungen unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer wurden mit der gewählten Querschnittsaufteilung (schmale Fahrbahn mit überfahrbaren Borden) und dem Verkehrsregime Tempo 30 gewährleistet. Die Ansprüche des Wirtschaftsverkehrs (vor allem landwirtschaftliche Fahrzeuge) bestimmen die Durchfahrtsbreiten und Kurvenradien. Der Einsatz abgesenkter und abgerundeter Borde sowie die Verkehrsflächenabgrenzung mittels Materialwechsel und einseitiger Muldenrinne zwischen Fahrbahn und Seitenraum (»weiche Separation«) entspricht den Anforderungen an eine barrierefreie Verkehrsraumgestaltung.
Die neu geschaffenen, multifunktionalen Seitenräume ermöglichen abschnittsweise auch flexible, nicht verkehrliche Nutzungen (zum Beispiel das Aufstellen von Verkaufsständen bei Veranstaltungen).
Baukultureller Beitrag
Der baukulturelle Beitrag basiert auf der Umsetzung der im ÖEK festgelegten Gestaltungsprinzipien (situationsbedingt angepasste Fahrbahnbreite, Entwässerungsrinnen aus Granitpflaster, Pflasterbelag im als Gehweg genutzten Seitenraum) und eines kommunalen Beleuchtungskonzeptes. Mit der Auswahl von Belagsmaterial (Granitpflaster) und Ausstattungselementen (vor allem Typ der Lichtmasten) wurde die ästhetische Integration in die dörfliche Umgebung gefördert.
Ort und Maßnahme | OT Kleincarsdorf, Dorfstraße |
Förderrichtlinie | ILE (bis 2013) |
ILE / LEADER-Gebiet | Silbernes Erzgebirge |
Landkreis | Sächsische Schweiz / Osterzgebirge |
Gemeinde | Kreischa |
Jahr (Abschluss) | 2010 |
Inhalt |
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Kosten / Förderanteil | Gesamtinvestition 683.000 Euro Fördersumme 468.000 Euro |